Fokus: Leistungsbezogene psychologische Gutachten


Psychologische Gutachten beantworten eine fachliche Fragestellung nach festgelegten Regeln und Kriterien sowie unter Verwendung wisseschaftlich fundierter Methoden.
Neben einem differenzierten Gutachten kann auch eine sog. gutachterliche Stellungnahme verfasst werden. Diese besteht in einer spezifischen Aussage zu einer begrenzten Fragestellung, ohne eigens eine Datenerhebung durchzuführen.

Wir erarbeiten psychologische Gutachten und gutachterliche Stellungnahmen in Übereinstimmung mit anerkannten fachlichen Standards sowie den berufsethischen Richtlinien und der Berufsordnung des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).

Fragestellung und Auftraggeber

Unser fachlicher Schwerpunkt liegt auf leistungsbezogenen psychologischen Gutachten für erwachsene Probanden.
Wenn eine vorgelegte Fragestellung nicht zu unserer fachlichen Spezialisierung passt, können wir ggf. durch Empfehlung anderer Gutachter unterstützen.
Wer kann ein Gutachen oder eine gutachterliche Stellungnahme in Auftrag geben?
Auftraggeber für eine Begutachtung können verschiedene Behörden, Institutionen, Sozialversicherungsträger oder auch Privatpersonen sein.
Grundsätzlich konzentriert sich ein Gutachten inhaltlich darauf, die vom Auftraggeber formulierte Fragestellung fundiert zu beantworten. Eigene Fragestellungen von Gutachterseite fließen nicht ein.


Im Rahmen einer Begutachtung besteht keine Schweigepflicht gegenüber der Auftraggeberseite.

Untersuchungsbereiche und Ablauf

Im Rahmen unserer fachlichen Spezialisierung sind typische Untersuchungsbereiche für psychologische Gutachten:

  • Einschätzungen zur Fahreignung
    Beispiele: Fahreignung für den Straßenverkehr nach körperlichen oder psychischen Erkrankungen.
  • Einschätzung zu Fragestellungen aus der Luftfahrtpsychologie
    Beispiele: Analog zur Eignung für den Straßenverkehr
  • Leistungsbezogene Fragestellungen aus dem beruflichen Bereich
    Beispiel: Rückkehr in das Arbeitsleben nach längerer, krankheitsbedingter Unterbrechung
    bei psychisch anspruchsvoller Arbeitstätigkeit.
  • Individuelle Einschätzung zum psychischen Beanspruchungszustand im beruflichen Kontext
    Beispiel: Unterstützung bei der persönlichen Entscheidung über den weiteren beruflichen Weg, z. B. nach Burnout
  • Einschätzung zur beruflichen Leistungsfähigkeit nach Traumatisierung
    Beispiel: Unterstützung für berufliche Weichenstellungen bei Posttraumatischer Belastungsstörung
  • Vorbesprechung zur Fragestellung und übergeordneten Zielsetzung
  • Überlegungen zur interdisziplinären Abklärung/Zusammenarbeit
  • Entscheidung zum geeigneten Zeitpunkt der Begutachtung (Zeitraum bzw. Tageszeit)
  • Durchführung der Datenerhebung mit den ausgewählten Methoden
  • Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung
  • Beratungsgespräch (soweit erforderlich)
  • Methoden

    Wir arbeiten sowohl mit allgemeinpsychologischen, als auch vertiefend mit neuropsychologischen Methoden.
    Wir kooperieren mit anderen Berufsgruppen, wo immer dies für eine fundierte Beantwortung der psychologischen Fragestellung sinnvoll erscheint.

    Typische allgemeinpsychologische Methoden für das Erstellen von psychologischen Gutachten
    oder gutachterlichen Stellungnahmen sind:

  • Erhebung der Anamnese/Vorgeschichte
  • Explorationsgespräch
  • Fremdanamnese durch Befragung einer relevanten weiteren Person
  • Allgemeine Leistungstests - z. B. zur Intelligenz - mit Normierung (Vergleichsstichprobe)
  • Allgemeine Persönlichkeitstests - z. B. zur Gewissenhaftigkeit - mit Normierung (Vergleichsstichprobe)
  • Verhaltensbeobachtung

  • Gerade bei leistungsbezogenen Fragestellungen spielen neuropsychologische Methoden eine wesentliche Rolle.
    In diesem Zusammenhang setzen wir sowohl spezifische Leistungstests ein, als auch Messungen innerer Prozesse
    auf psychophysiologischer Ebene.

  • Spezifische Leistungstests
    Wir verwenden normierte Testverfahren für unterschiedliche Leistungsbereiche, die einen Vergleich der Ergebnisse
    mit einer repräsentativen Stichprobe (z. B. nach Lebensalter) zulassen.
    Beispiele: Reaktionsschnelligkeit und -genauigkeit, Konzentration oder Daueraufmerksamkeit.
  • Psychophysiologische Messungen
    Während der Durchführung anderer Methoden (insbesondere Leistungstests) ist es sinnvoll, Intensität und Verlauf bestimmter innerer Prozesse quantitativ zu erfassen.
    Hierzu gehören beispielsweise der Hautleitwert (Einschätzung der Aktivierung/Aufgeregtheit) oder die Amplituden
    der Gehirnwellen in bestimmten Frequenzbereichen (Einschätzung u. a. der Fokussierung der Aufmerksamkeit).
  • Integration
    Gerade die Verknüpfung von leistungsbezogenen Befunden mit inneren Prozessen erlaubt fundierte Aussagen zur Fragestellung. So kann etwa eingeschätzt werden, mit welchem "inneren Aufwand" eine bestimmte Leistung erzielt wurde und über welche "Reserven" ein Proband noch verfügen könnte - oder inwieweit z. B. ein kritisch zu bewertendes Resultat auf eine zu hohe Aufgeregtheit zurückzuführen wäre.

  • Eine fachlich übergreifende Ausrichtung und Zusammenarbeit ist für uns selbstverständlich.
  • Interdisziplinäre Abklärung
    Notwendige Abklärungen aus anderen Fachdisziplinen werden gezielt empfohlen, beispielsweise
    um neurologische Ursachen für Leistungseinbußen einschätzen (oder ausschließen) zu können.
  • Einbeziehen weiterer Experten
    Bei verschiedenen leistungsbezogenen Fragestellungen, etwa zur Fahreignung oder aus dem Bereich
    der Luftfahrtpsychologie, kann es sich empfehlen, weitere Experten einzubeziehen (Beispiel: Fluglehrer).
    Dies kann sowohl die Auswahl geeigneter psychologischer Methoden unterstützen,
    als auch bei der Interpretation spezifischer Befunde eine Ergänzung darstellen..
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