Therapie


Arbeitsschwerpunkte

Psychische Probleme sind vielgestaltig. Sie brauchen selbst keine klare Vorstellung davon zu haben, worum es sich bei den Ursachen für Ihren Leidensdruck genau handelt, um Hilfe zu bekommen. Zu unseren Kernkompetenzen gehört eine fundierte Diagnostik. Wenn die Ergebnisse vorliegen, kann vernünftig eingeschätzt werden, ob eine Behandlung durch uns sinnvoll ist – oder ob wir Ihnen andere Spezialisten empfehlen.
Ab wann ist eine therapeutische Unterstützung sinnvoll?
Ganz allgemein gilt: Wenn Sie aus psychischen Gründen nicht mehr wie gewohnt arbeiten können, wenn Sie Beziehungen zu anderen Menschen nicht mehr positiv ausgestalten können, wenn Sie das Leben nicht mehr genießen können (und vielleicht auch sich selbst nicht mehr mögen), wenn Sie sich nicht mehr entspannen und die inneren ‚Akkus‘ nicht mehr richtig aufladen können – dann ist eine professionelle Begleitung oftmals sinnvoll.

Psychische Erkrankungen sind nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO in Europa eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme im 21. Jahrhundert.
Wir führen eine fundierte Standortbestimmung zu Ihrer psychischen Gesundheit durch. Risikofaktoren für psychische Erkrankungen klären wir ebenso ab, wie Ihre Stärken im Bereich der Widerstandsfähigkeit und Resilienz.
Praktische Empfehlungen unterstützen Sie dabei, Ihre psychische Gesundheit in Zukunft zu erhalten und auszubauen.
Wenn konkrete Anzeichen für eine psychische Erkrankung bestehen, schlagen wir geeignete therapeutische Schritte vor.

Erschöpfungszustände durch chronischen Stress und Burnout gehören zu den wichtigen psychischen Problemen in unserer Gesellschaft. Oftmals sind Schlafstörungen, Ängste und das Gefühl von innerer Leere damit verbunden.
Burnout ist ein ‚Risikozustand‘ – dies bedeutet, dass psychische Erkrankungen wie z. B. eine Depression leicht daraus entstehen können.
Um Erschöpfung zu überwinden, ist es in einem ersten Schritt wichtig, Möglichkeiten für eine effektive Regeneration zu finden.
Wir erarbeiten mit Ihnen Werkzeuge, um spezifische Symptome zu lindern.
Gemeinsam reflektieren wir die persönlichen Muster, die zu Erschöpfung und Burnout führen und erarbeiten positive Strategien für die Zukunft.

Depressionen sind in Deutschland die am häufigsten diagnostizierte psychische Erkrankung.
Zumeist handelt es sich um eine sog. ‚unipolare Depression‘ mit Traurigkeit, Neigung zum Weinen, innerer Antriebsarmut, Hoffnungslosigkeit und Schlafproblemen.
Seltener ist das Wechselspiel mit sog. manischen Phasen, d. h. euphorischer Stimmung mit extremen Gefühlsschwankungen, Ideen-Sturm und Rededrang (‚bipolare Störung‘).
Wichtige Ansatzpunkte für eine Veränderung sind die gedanklichen Bewertungen, die wir im Alltag ‚automatisch‘ vornehmen. Positive Gefühle und die Fähigkeit zum Genießen lassen sich durch praktische Übungen unterstützen.
Persönliche Ressourcen für die zukunftsgerichtete Lebensbewältigung und das Ausgestalten von positiven sozialen Beziehungen werden ausgebaut.

Auf diesem Gebiet ist eine medizinische Abklärung und interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders wichtig.
Psychosomatische Störungen und verwandte Probleme stehen oft in einem engen Zusammenhang mit chronischem Stress. Dabei spielt nicht nur die Belastung von außen eine Rolle, sondern auch die eigene Einschätzung, ob die inneren Ressourcen für eine positive Stressbewältigung ausreichend sind. Auch die persönliche Entspannungsfähigkeit ist hier wichtig.
Unter somatoformen Störungen versteht man körperliche Beschwerden, ohne dass ein organischer Befund feststellbar ist. Die Symptomatik ist hier oft wechselnd, d. h. im Verlauf können ganz unterschiedliche Beschwerden auftreten.
Bei chronischem Schmerz ist es wichtig zu unterscheiden, ob eine körperliche Grunderkrankung besteht oder die Beschwerden z. B. aus Verspannungen unter Stress entstehen.
Neben allgemeinen Strategien gegen psychosomatische / somatoforme Probleme erarbeiten wir praktische Werkzeuge, die unmittelbar an Ihren persönlichen Symptomen ansetzen und eine Verbesserung gezielt unterstützen.

Daneben kann auch bei sog. somato-psychischen Problemen eine Hilfe angeboten werden, d. h. bei den psychischen Auswirkungen einer schweren körperlichen Erkrankung.

Schlafstörungen sind sehr weit verbreitet. Sie hängen oftmals mit belastenden Lebensumständen zusammen
(Stress, Sorgen, häufige Reisen).
Neben der Beeinträchtigung der Lebensqualität sind damit oft spürbare Leistungsprobleme verbunden,
z. B. im Bereich der Konzentrationsfähigkeit.
In Verbindung mit chronischem Stress und drohender Erschöpfung können sie sich besonders negativ auswirken:
Ohne ausreichenden Schlaf und ohne eine gute Schlafqualität ist eine effektive Erholung nicht möglich.
In der Folge kann z. B. die Entwicklung eines Erschöpfungssyndroms/Burnout beschleunigt werden.
Zunächst ist eine fundierte interdisziplinäre Diagnostik wichtig, medizinisch und psychologisch.
Auf dieser Grundlage leiten wir praktische Vorschläge für eine Verbesserung der Schlafqualität ab.
Für das Überwinden von Einschlaf- und Durchschlafstörungen spielen Entspannungsverfahren und Vorstellungstechniken eine wichtige Rolle.

Kopfschmerzen treten in der Bevölkerung sehr häufig auf. Kehren sie sehr oft wieder, stellen sie eine große Belastung
und Einschränkung im Alltag dar.
Da es sehr viele unterschiedliche Kopfschmerzarten gibt, ist eine genaue Diagnostik notwendig.
Entspannungsmethoden, ein verbessertes Stressmanagement und Biofeedback können bei Spannungskopfschmerzen
und Migräne sehr wirksam sein. Nach erfolgreicher Therapie treten diese seltener und weniger intensiv auf.

Angststörungen gehören – nach den Depressionen – zu den häufigsten psychischen Problemen in Deutschland.
Den verschiedenen Formen ist gemeinsam, dass intensive emotionale (und oft auch körperliche) Angstreaktionen auftreten, ohne dass eine entsprechende reale Gefahr existiert.
Allgemeine Ängste bei zahlreichen alltäglichen Aktivitäten werden als ‚generalisierte Angststörung‘ bezeichnet.
Oftmals stehen auch Kontakte zu anderen Menschen oder ein Auftreten vor einer größeren Gruppe im Mittelpunkt der Angst (‚soziale Phobie‘). Manchmal sind mit der Angst auch regelrechte Panikattacken verbunden.
Wir analysieren mit Ihnen die Auslöser für Angstsituationen und erarbeiten praktische Vorgehensweisen,
damit Sie Ihre inneren Reaktionen besser steuern können.
Dabei ist es wichtig, sich diesen Situationen (kontrolliert und dosiert) zu stellen, statt sie zu vermeiden.
Das Ziel ist, Beeinträchtigungen im Alltagsleben spürbar zu reduzieren oder ganz zu überwinden.

Schwere Belastungen im Leben hinterlassen oftmals Spuren. So gibt es unterschiedliche Formen von Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen.
Nach katastrophenartigen Situationen oder Erlebnissen mit extremer Bedrohung kann eine sog. Posttraumatische Belastungsstörung entstehen. Typisch ist, dass die traumatische Erfahrung mehrfach wieder auftaucht und erneut durchlebt wird (‚flash back‘). Eigene positive Gefühle wie auch die Anteilnahme gegenüber dem sozialen Umfeld sind oftmals eingeschränkt. Auch Übererregtheit und Schlafprobleme können auftreten.
Als wichtige Grundlage des therapeutischen Prozesses wird die Fähigkeit entwickelt, sich den traumatischen Erinnerungen ohne extreme innere Reaktionen zu stellen. Gedankliche Bewertungen im Zusammenhang mit der schlimmen Erfahrung werden reflektiert (zum Beispiel die Frage, warum man bei einer Katastrophe - im Gegensatz zu anderen Menschen - überlebt hat).
So kann man lernen, mit diesen inneren Prozessen umzugehen und die innere Widerstandskraft und Resilienz wieder zu stärken.

Therapierahmen

Die Maßnahmen können in einen unterschiedlichen Rahmen eingebettet werden.

Wir legen großen Wert auf eine fundierte Diagnostik. Zu den Methoden gehören ein Anamnese- und Explorationsgespräch, psychologische Fragebogen- oder Leistungstests und auch Messungen innerer Prozesse auf der psychophysiologischen Ebene (siehe auch: Biofeedback). Auf dieser Grundlage lassen sich fundierte Empfehlungen für das weitere Vorgehen ableiten.
Eine solche Standortbestimmung kann auch im Mittelpunkt eines Vorsorgeprogramms stehen: Sie erhalten eine Einschätzung zu Ihrer inneren Stabilität und können Risikofaktoren für die psychische Gesundheit einschätzen.

Selbstverständlich können wir mit Ihnen eine vollständig psychologische Therapie durchführen. Dafür wird nach der Diagnostik eine strukturierte Vorgehensweise entwickelt und mit Ihnen vereinbart. Der zeitliche Rahmen hängt von der Problemstellung und Vorgeschichte ab.
Alternativ bieten wir auch eine temporäre psychologische Therapie an. Dieses Vorgehen empfiehlt sich insbesondere, wenn Sie während der - häufig mehrere Monate dauernden - Wartezeit auf psychotherapeutische Kassenleistungen bereits in einen persönlichen Entwicklungsprozess einsteigen wollen. Die Verzahnung mit der Anschlussmaßnahme ist vor allem dann leicht möglich, wenn es sich dabei ebenfalls um eine Verhaltenstherapie handelt.

Psychologische Therapie entfaltet ihre Möglichkeiten insbesondere im direkten, persönlichen Austausch. Ergänzend bietet eine "virtuelle Begleitung" viele Möglichkeiten, kontinuierlich an wichtigen Themen zu arbeiten und die Umsetzung von erarbeiteten Vorgehensweisen im Alltag zu unterstützen. Dazu gehören z. B. Transferberichte über E-Mail und Beratungsgespräche über Telefon oder Skype. Auf diese Weise ist es leichter, die Therapie als kontinuierlichen, effektiven Prozess auszugestalten. Falls Sie beruflich viel unterwegs sind, kann der Therapieprozess virtuell fortgeführt werden, obwohl persönliche Termine in einer bestimmten Phase vielleicht nicht möglich wären.
Ein weiteres besonderes Angebot unserer Praxis sind Hausbesuche. Therapietermine können in einem ungestörten Raum bei Ihnen zuhause stattfinden. Auch Bio- und Neurofeedback können aufgrund der mobilen Technik problemlos in Hausbesuche integriert werden. Dadurch sparen Sie Zeit - und wir als Therapeuten haben die Möglichkeit,
Ihr persönliches Umfeld kennenzulernen und dieses Hintergrundwissen ggf. in unsere Arbeit einzubeziehen.
Auch wenn Sie körperlich eingeschränkt sind, kann dieses Angebot für Sie interessant sein.

Methoden

Eine interdisziplinäre Ausrichtung und Zusammenarbeit ist für uns selbstverständlich.
Psychische Probleme gehen oft mit körperlichen Beschwerden einher, die zunächst abgeklärt werden müssen. Bei manchen psychischen Erkrankungen ist zusätzlich eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Deshalb arbeiten wir, wo immer dies sinnvoll ist, bei der Diagnostik und Therapie mit Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Wenn Sie dies wünschen, tauschen wir uns mit Ihren behandelnden Ärzten direkt aus und stimmen die Vorgehensweise ab.
Wir haben den Anspruch, sehr kompetent zu arbeiten – und denken auch über die Grenzen unserer Kompetenz nach.
Wir empfehlen Patienten gezielt weiter, wenn die Problemstellungen außerhalb unserer Schwerpunktgebiete liegen.
Bei Bedarf schlagen wir eine stationäre Behandlung vor, z. B. in einer psychosomatischen Klinik.
Die fachliche Grundlage für unsere therapeutische Arbeit sind kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden, Bio-/Neurofeedback und Positive Psychologie.

Verhaltenstherapie (VT) lässt sich durch die Ausrichtung an den „drei großen W“ charakterisieren:

  • Wissenschaftlichkeit: VT baut systematisch auf der wissenschaftlichen Psychologie auf und verbindet u. a. Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Sozialpsychologie
  • Wirksamkeit: VT stellt sich bewusst der fundierten Überprüfung eigener Wirksamkeit. Die einzelnen Vorgehensweisen und Methoden sind für sehr viele psychische Problemstellungen nachweislich effektiv und werden laufend weiterentwickelt.
  • Wirtschaftlichkeit: Im Rahmen einer VT soll mit möglichst geringem Aufwand (und ohne zeitliche Längen) ein möglichst guter Effekt erzielt werden. Sie basiert auf dem ‚Prinzip der minimalen Intervention‘.
  • Im Mittelpunkt stehen Lernprozesse bei Verhaltensweisen (z. B. wie Sie in bestimmten Situationen auftreten), inneren Einstellungen (z. B. Perfektionismus), Umgehen mit Gefühlen (z. B. Ärger), körperlichen Prozessen in einzelnen Situationen
    (z. B. Muskelanspannung bei Aufregung) und psychosomatischen Problemen (z. B. stressabhängigen körperlichen Beschwerden).
    Verhaltenstherapie zielt darauf ab, Sie bei der Lösung Ihrer Probleme zu unterstützen, Ihr Selbstmanagement und Ihre Selbststeuerung zu verbessern – und die therapeutische Unterstützung überflüssig zu machen und wieder auszublenden.
    Eine positive und vertrauensvolle persönliche Arbeitsbeziehung zwischen Patient/in und Therapeut/in spielt dabei eine wichtige Rolle.

    In der modernen Psychologie spielen positive Entwicklungsprozesse und die Frage nach einem erfüllenden, gelingenden Leben eine wichtige Rolle. Diese Konzepte und praktischen Vorgehensweise werden unter dem Begriff Positive Psychologie zusammengefasst.
    Wenn wir uns im Rahmen einer Therapie mit Problemthemen auseinandersetzen, behalten wir stets im Blick, dass psychische Gesundheit mehr umfasst als die Abwesenheit von Krankheit: Der Aufbau neuer persönlicher Ressourcen und die Erhöhung von Zufriedenheit und Lebensqualität können ebenso dazu gehören, wie ein positiver Beitrag zu einer Gemeinschaft, in der wir leben.
    Gleichzeitig möchten wir die psychische Resilienz ausbauen helfen, also die innere Robustheit und Widerstandskraft gegenüber schwierigen Erfahrungen.
    Das Motto ‚Stark durch Krisen‘ gilt in einem doppelten Sinn: Ziel ist es, mit innerer Stärke in eine krisenhafte Zeit hineinzugehen – und aus ihr auch gestärkt herauszugehen, weil die persönlichen Ressourcen in der Auseinandersetzung mit Problemen weiter ausgebaut werden konnten.

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